Technologie
3
Minuten Lesezeit

Warum alle Ladungsträger eindeutig gekennzeichnet werden sollten

Autor:
Dr. Philipp Hüning
Veröffentlicht am:
12.8.2024
Mehrwerte von eindeutig gekennzeichneten Ladungsträgern

Zunächst kann man nur mit einer eindeutigen Kennzeichnung auch ladungsträgerindividuelle Kennzahlen ermitteln. Fragen wie „wie viele Umläufe schafft ein Ladungsträger bei uns?“ verursachen heute zumeist fragende Gesichter und wilde Schätzungen. Dabei ist es entscheidend, faktenbasiert zu wissen, ob es Unterschiede bei der Lebensdauer eines Ladungsträgers verschiedener Hersteller oder ähnlicher Ladungsträgertypen gibt. Zudem benötige ich eine eindeutige Kennzeichnung, um messen zu können, wie lange ein Ladungsträger benötigt um von einem bestimmten Kunden oder Partner wieder zurück ins eigene Unternehmen zu gelangen. Nur so kann man dann diese Umlaufzeiten optimieren und dadurch den Ladungsträgerbedarf deutlich reduzieren. Darüber hinaus deckt die eindeutige Verfolgung auch die berüchtigten „schwarzen Löcher“ auf, also die Orte an denen Ladungsträger in der Supply Chain verschwinden und somit neu beschafft werden müssen.

Neben der Ermittlung dieser Kennzahlen kann die Seriennummer auch genutzt werden, um Objekte mit dem Ladungsträger zu verknüpfen. Durch Verheiratung des Ladungsträgers mit der Ware kann das Barcodelabel häufig entfallen. Dadurch lassen sich etwa 10 Cent je Ladungsträger und Transportvorgang einsparen. Zudem ist es durch die Serialisierung möglich Internet-of-Things(IoT)-Devices wie Sensoren oder Tracker mit der Palette zu verknüpfen. Hierdurch können diese gezielt für die Überwachung bestimmter Prozesse eingesetzt werden und müssen nicht fest mit dem Ladungsträger verbaut werden. Warum sollte man alle 32 Ladungsträger auf einer Tour mit einem Tracker ausstatten, wenn es möglich ist die 32 Ladungsträger mit einem einzigen Sensor zu verknüpfen?

Ein letzter, häufig unterschätzter, Mehrwert der Serialisierung ist der Echtheitsnachweis. Indem nicht jede mögliche Seriennummer vergeben wird, kann der Ladungsträger mit einem Scan auf Echtheit überprüft werden. So können bereits bei einer 8-stelligen alphanumerischen Seriennummer über 50 Billionen Varianten gebildet werden. Besitzt ein Unternehmen nun 100.000 Ladungsträger ist somit nur jede 500 millionste Seriennummer valide. Dadurch werden Fälschungen sofort ersichtlich und hohe Folgekosten bei Bruch minderwertiger, gefälschter Ladungsträger vermieden.

Was ist wichtig bei der Kennzeichnung zu beachten?

Ist die Entscheidung für eine eindeutige Kennzeichnung gefallen, schließt sich die Frage an, was dabei nun zu beachten ist. Unserer Erfahrung nach konzentrieren sich Serialisierungsprojekte zu sehr auf die Technologie, also die Frage ob RFID, 1D- oder 2D-Barcode. Entscheidender ist jedoch die Frage „welche Information ist im Identifikator hinterlegt?“. Und dabei sind die Unterschiede zwischen den Technologien nur gering.

Bei der Auswahl des Inhalts lautet die Grundsatzfrage „Data-on-Tag“ oder „Data-on-Network“. Im ersten Fall sind alle relevanten Informationen, also z.B. Seriennummer, Alter, Hersteller, Typ usw. in der Nummer hinterlegt. Dies bringt den Vorteil mit, dass auch ohne Datenbankzugang die Informationen ausgelesen werden können. Bei „Data-on-Network“ wird hingegen nur eine Seriennummer kodiert und alle weiteren relevanten Informationen in einer digitalen Ladungsträgerakte abgelegt. Diese können dann individuell ausgespielt werden, bspw. sehen Partner nur einen Teil der Informationen oder die Informationen werden in der jeweiligen Sprache angezeigt.

Eine geschickte Verknüpfung der beiden Konzepte „Data-on-Tag“ und „Data-on-Network“ stellt die Domain da. Hierbei enthält der Barcode neben der Seriennummer auch einen Link zu einer Website. Er ist also bspw. so aufgebaut: www.logistikbude.com/12345678. Dadurch können Informationen auch ohne Systemanbindung dargestellt werden, einzige Voraussetzung ist eine Internetverbindung. Neben der Darstellung von Informationen können über die Domain zudem auch Interaktionen, wie z.B. die Angabe von Prozessschritten, eine Lokalisierung oder Unterschriften realisiert werden.

Wie adressiert die Logistikbude die Serialisierung?

Die Plattform der Logistikbude deckt alle notwendigen Schritte zur Serialisierung von Ladungsträgern Out-of-the-box ab. Dazu werden zunächst die Stammdaten der Ladungsträger, also bspw. Abmessungen, Gewicht, Dokumente, Bild und mögliche Status, eingegeben. Anschließend erzeugt die Plattform automatisch die entsprechenden Barcodelabel. Für die Kennzeichnung großer Mengen an Ladungsträgern können die Label von geeigneten Partnern produziert werden. Anschließend können die Ladungsträger mit der begleitenden App direkt nachverfolgt werden. Sie werden gescannt und dadurch lokalisiert, mit Gütern oder Sensorik verknüpft, mit einem Status versehen und ggf. mit einem Foto dokumentiert. Die über App oder Sensor erzeugten Daten werden live auf der Plattform visualisiert und über eine einfach zu implementierende Schnittstelle in die Stammsysteme gespielt.

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